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DIE FORM DER DINGE

Zoomby Zangger in der Galerie Eulenspiegel

In seinen neusten Arbeiten setzt sich Zoomby Zangger mit der Kategorie des Schönen in der Kunst auseinander. Spätestens seit den frühen 80er-Jahren, als er den überdimensionierten Fingerabdruck beim Polizeiposten an der Clarastrasse schuf, ist Zoomby Zangger den meisten Baslerinnen und Baslern ein Begriff. Seither hat sich die Formensprache seiner künstlerischen Arbeiten weiterentwickelt. Ausgedehnte Reisen und Aufenthalte im Ausland haben Zangger für andere Kunstrichtungen sensibilisiet, aber auch das eine oder andere exotische Motiv hat seinen Niederschlag in Bildern, Zeichnungen und Skulpturen gefunden. Geblieben sind die Faszination für die unscheinbaren Strukturen der Dinge und das Interesse für Formen, über die man gewöhnlich hinwegzuschauen pflegt. Der Künstler misst den Reisen, die für ihn immer auch eine Flucht vor dem Alltäglichen bedeuten, einen elementaren Stellenwert für sein künstlerisches Schaffen zu. Obwohl Zangger ausschliesslich in seinem Atelier in Basel an seinen Werken arbeitet, so geben ihm doch erst die Reisen den nötigen Freiraum für die künstlerische Auseinandersetzung.

DAS SCHÖNE.
Die neusten Arbeiten Zanggers, aktuell zu sehen in der Galerie Eulenspiegel, sind schlicht gehalten; gerade deswegen geben sie den Blick frei auf die eigentliche Form der Blumenmotive, mit denen sich Zangger auseinandersetzt.

Die Gemälde sind schwarz-weiss ausgeführt, so dass das Verhältnis zwischen positiver und negativer Form, zwischen Umriss und Objekt den grösstmöglichen Gegensatz bildet. Zangger beschäftigt sich mit der Kategorie des Schönen, die in der Kunst kaum ohne Schwierigkeiten zu bedienen ist.

Künstler, die sich mit dem Schönen auseinandersetzen, scheinen stets gezwungen, die Kunst gegen das Oberflächliche, das Ornament und den Kitsch verteidigen zu müssen. Eine andere Sichtweise findet sich in der fernöstlichen Kunstgeschichte, die dem Wesenhaften der Erscheinung seit jeher Eine andere Bedeutung zugemessen hat. Man kann bei Zanggers Werken den fremdkulturellen Einfluss erkennen, den er insbesondere auf Reisen im asiatischen Raum empfangen hat. In den Bleistiftzeichnungen auf Japanpapier gewinnt die Umrisslinie zusätzlich an Bedeutung, indem sie, alleine ergänzt durch sehr zurückhaltend eingesetzte Flächen aus Gold, das einzige formgebende Element bildet. Zwischen Malerei und Zeichnung scheint nur vordergründig ein elementarer Unterschied zu bestehen. Eigentlich setzen sich alle Arbeiten in der Ausstellung mit den gleichen Anliegen auseinander, übertragen auf die je eigenen Mittel und Möglichkeiten.

DIE FORM.
Zangger erhebt die Form der Dinge zur entscheidenden Konstante. Die technische Vielfalt und die Konzentration auf wenige wiederkehrende Motive verhindern, dass die Arbeiten allzu beliebig erscheinen. In einer ästhetisch ansprechenden Mischung aus Pop Art und fernöstlicher Tuschmalerei gelangen einfachste Formen zur Darstellung, ohne dabei ikonenhaft zu wirken. Die intensive Suche nach der bestmöglichen Darstellungsweise für jede einzelne Form ist den Bildern anzumerken und wird Zangger auch in Zukunft einen Weg offenhalten.

RETO THÜRING
Basler Zeitung 10.5.2007

   
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